Die Vampirschwestern 2 - das Buch zum Film by Franziska Gehm

Autor:Franziska Gehm [Gehm, Franziska]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Jugendroman
ISBN: 9783732003136
Herausgeber: Loewe
veröffentlicht: 2014-10-01T22:00:00+00:00

Verabredung mit einem Vampir

Schwester Ursula hatte sich mit Sonnenbrille, Sonnenhut und Pralinen auf den Weg in den Lindenweg gemacht. Als sie vor dem Gartenzaun mit der Nummer 21 stand, stutzte sie jedoch und prüfte noch einmal die Adresse auf dem hellblauen Umschlag. Dirk van Kombast. Lindenweg 21 stand da. Irritiert betrachtete Schwester Ursula das verrammelte Haus mit den Kreuzen und Knoblauchzöpfen. Bei Letzterem zog sie die Nase kraus. Sie hasste Knoblauch. Doch sie wollte ihrem Verehrer eine Chance geben und drückte beherzt auf die Klingel. Wieder schaute sie irritiert, als von innen mehrere Sicherheitsschlösser aufgeschlossen wurden. Endlich öffnete Dirk van Kombast die Haustür. „Schwester Ursula! Wie schön, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind.“ Dirk van Kombast eilte, so schnell es mit seinem Gipsbein ging, an die Gartentür.

Schwester Ursula wedelte mit dem Briefumschlag. „Ich mache so etwas eigentlich nicht, aber einer derart poetischen Aufforderung konnte ich einfach nicht widerstehen. Haben Sie das alles selbst gedichtet?“

Dirk van Kombast wurde rot vor Stolz und kratzte sich ein wenig an seinem Stirnpflaster. „Aber sicher doch, aber sicher. Von mir, für Sie … Aber kommen Sie herein. Herein in meine Festung.“ Dirk van Kombast gab den 20-stelligen Sicherheitscode ein und endlich öffnete sich summend das Tor. Mit einer ausladenden Geste bat Dirk van Kombast Schwester Ursula in sein Haus und schloss sorgfältig alle Türen hinter ihr.

Daka hatte sich auf einen rostigen Waggon in der alten Bahnhofshalle gesetzt und versuchte, möglichst lässig dazusitzen. Leider musste sie vor Vorfreude dauernd grinsen und Karlheinz zappelte ungeduldig auf ihrer Schulter herum. Dabei wollte sie diesmal richtig cool rüberkommen, damit Murdo sie toll fand.

Daka fühlte einen Luftzug und blickte nach oben. Murdo kam angeflogen und ließ sich neben ihr auf dem Waggondach nieder.

„Hallo, Dakaria!“, grüßte Murdo sie mit seiner rauen Stimme.

„Hi!“ Daka strahlte und ihr wurde schon wieder ganz anders. Hoffentlich bemerkte Murdo nicht, wie ihr Herz unkontrollierte Hüpfer machte.

„Hallo, Karlheinz! Karlotta freut sich schon wie irre.“ Murdo holte Karlotta aus seinem Stiefel. Sie grinste glücklich und hatte ganz rote Bäckchen.

Murdo und Daka setzten ihre beiden Schleimtiere nebeneinander, die sich sofort verliebt aneinanderkuschelten.

„Süß!“, meinte Daka und sah verlegen zu Murdo. Irgendwie klappte das mit dem Coolsein in seiner Gegenwart nicht.

Murdo sah sich interessiert um. „Schön hier!“, bemerkte er.

„Das ist einer meiner Lieblingsplätze!“, fing Daka dankbar an zu erzählen. „Wenn du willst, zeig ich dir auch den Friedhof. Oder die Stadt? Oder was willst du machen?“

Murdo seufzte tief. „Lass uns einfach ein bisschen hier abhängen. Ich bin so viel auf Achse, ich hab grad ein bisschen den Hals voll. Ich brauche Ruhe.“ Murdo sah Daka an. „Weißt du, wir touren schon seit 500 Jahren quasi ununterbrochen …“

„Okay, kein Problem!“, beeilte sich Daka zu sagen.

Wieder sah Murdo Daka an. Und diesmal blickte er ihr direkt in die Augen. Daka lächelte schüchtern.

„Aber damit wollte ich dich eigentlich nicht langweilen. Im Gegenteil: Ich wollte mich bei dir bedanken“, fuhr Murdo fort.

„Wofür?“, fragte Daka.

„Dafür, dass es dich gibt …“, sagte Murdo.

Daka sah ihn sprachlos an. Murdo Dako-Apuseno, Sänger von Krypton Krax, Megamordsstar und coolster Vampir

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